In der heutigen Zeit arbeitet eine grosse Mehrheit der Menschen stundenlang hinter einem Bildschirm und dies praktisch täglich. Viele stellen sich zu Recht die Frage, ob die Höhen-Positionierung des Bildschirms einen Einfluss auf die Gesundheit haben kann?
Klar ist, dass immer mehr Leute Nackenbeschwerden, Schulterverspannungen, brennende Augen oder Kopfschmerzen haben. Eine Tatsache ist es ebenfalls, dass viele dieser Leiden durch den Monitor ausgelöst werden, speziell durch dessen Positionierung, die oft leider eine falsche ergonomische Höhe aufweist.
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Was muss alles bei der Einstellung der korrekten Höhe für Computermonitore beachtet werden?
Grundsätzlich hat die richtige Höhe eines Computermonitors oder auch eines Notebooks-Bildschirms einen tiefgreifenden Einfluss auf die Gesundheit! Es ist also von grosser Wichtigkeit die Einstellung des Monitors so zu handhaben, dass dadurch eine ergonomische Arbeitsumgebung garantiert werden kann und ein beschwerdefreies Arbeiten gewährleitstet ist.
Da ein optimaler Bildschirmarbeitsplatz nicht nur von der ergonomischen Höhe abhängt, sondern aus einem Mix von verschiedenen Faktoren besteht, sollten dabei folgende Punkte mitberücksichtigt werden:
- Standort des Bildschirms
- Höhe des Computermonitors
- Abstand zum Bildschirm
- Zentrales Blickfeld zum Monitor
- Neigung des Computermonitors
- Bildschirmdarstellung
- Anordnung bei mehreren Monitoren
- Wie wird ein Laptop positioniert?
- Wo werden die Arbeitsmittel positioniert?
Standort des Bildschirms
Bevor Sie mit dem korrekten Einstellen der Höhe Ihres Bildschirmes beginnen, müssen Sie einen geeigneten Standort dafür finden, damit eine ergonomische Arbeitsumgebung effektiv sichergestellt ist.
Ein Monitor sollte nie direkt vor ein Fenster gestellt werden, da sonst die Augen wegen den grossen Lichtunterschieden von draussen und drinnen geblendet werden und eine Überanstrengung erleiden können.
Das umgekehrte ist ebenfalls abzuraten, wenn der Lichteinfall vom Fenster direkt aus der Rückseite hereinfällt, kann dies Spiegelungen auf dem Monitor erzeugen, was wiederum die Augen belastet.
Eine optimale Positionierung ist neben dem Fenster in einem 90° Winkel oder so, dass das Tageslicht seitlich auf den Arbeitsplatz einfällt ohne Lichtspiegelungen aus dem Computermonitor zu erzeugen.
Sofern Sie aktuell keinen optimalen Lichteinfall haben, verändern Sie dann die Position von Ihrem Arbeitsplatz. Es kann sich absolut lohnend auswirken, wenn Sie Ihren Schreibtisch verschieben oder drehen. Sollten Sie keine andere Möglichkeit haben als direkt vor oder hinter einem Fenster zu arbeiten, kann eine Spiegelung mit einem undurchsichtigen Vorhang oder dem Schliessen der Jalousien verhindert werden.
Auch Deckenleuchten können in einzelnen Fällen ein Reflektieren auf dem Monitor verursachen, was ebenfalls vermieden werden sollte.
Stellen Sie also sicher, dass beim Arbeiten mit dem Bildschirm keinerlei Spiegelungen auf dem Monitor erzeugt werden und keine grosse Lichtunterschiede vom Monitor zum Rest der Arbeitsumgebung entsteht.
Höhe des Computermonitors
Ein Hauptfehler, den ich immer wieder feststellen muss, dass in vielen Fällen der Monitor definitiv zu hoch eingestellt ist. Oftmals werden noch Stapeln von Kopierpapier oder andere Vorrichtungen unter den Computermonitor gelegt. Dazu kommt, dass einige Leuten den Glauben haben, dass man mit den Augen auf gleicher Höhe mit dem Bildschirmzentrum sein sollte, was absolut falsch ist!
Obschon die Monitore immer grösser und breiter werden, sollte man als Faustregel mit dem Augenmittelpunkt zirka eine Fingerbreite über den oberen Rand des Bildschirmes hinwegschauen können. Achten Sie dabei darauf, dass Sie wirklich Ihre gebräuchliche Sitzhaltung haben, wenn Sie das Einstellen der richtigen Höhe des Computermonitors ausführen.
Grundsätzlich ist ein tiefer eingestellter Monitor viel weniger schädlich als ein zu hoch eingestellter. Der Neigungswinkel Ihres Blickes sollte immer etwas nach unten geneigt sein, ca. 20 bis 30°, damit Ihre Halswirbelsäule entlastet bleibt und keine Muskelschmerzen erzeugt werden.
Oft machen Leute mit einer Lesebrille den Fehler, dass sie den Kopf nach vorne schieben und den Nacken nach oben neigen, um durch die Schärfezone der Brille besser lesen zu können. Hier wäre die korrekte Höhe für Computermonitore noch etwas tiefer als in normalen Fällen.
Sofern Sie sich einen neuen Monitor anschaffen wollen, achten Sie unbedingt darauf, dass dieser in der Höhe eingestellt werden kann.
Abstand zum Bildschirm
Hier können Sie die einfache Faustregel anwenden:
Aus Ihrer normalen ergonomischen Sitzposition, die Sie beim Arbeiten haben, sollten Sie mit gestreckten Armen den Bildschirm mit Ihren Finderspitzen berühren.
Sehr oft erfahre ich, dass der Computerbildschirm zu weit hinten ist. Dies führt dann oft dazu, dass sich die Personen mehr nach vorne beugen müssen, um gut lesen zu können. Unweigerlich kommt man so in die Bananen-Position, welche eine Kettenreaktion von gesundheitlichen Schäden mit sich bringen kann. Sehr klassisch sind in diesem Fall Schulterverspannungen und Nackenbeschwerden. Oftmals wird zusätzlich der Lendenwirbelbereich und der obere Halswirbelbereich in Mitleidenschaft gebracht. Deshalb ist es umso wichtiger, diese Faustregel des Bildschirmabstandes gut zu befolgen.
Zentrales Blickfeld zum Monitor
Weiter ist es wichtig, dass Sie nicht zu viel links oder zu viel rechts vom Bildschirmzentrum sitzen, denn sonst sind Sie zu ständigen Drehungen des Nackens oder einer schiefen Haltung gezwungen, was wiederum zu Verspannungen führen kann.
Stellen Sie also sicher, dass der Bildschirm so vor Ihnen positioniert wird, dass Sie ohne den Kopf zu verdrehen und beim Geradeausschauen Ihr Blick direkt in die Bildschirmmitte fällt.
Neigung des Computermonitors
Da die ideale Haltung mit einem leicht nach unten geneigtem Blick ist, sollte der Monitor auch leicht geneigt sein. Also die Oberkante etwas weiter hinten wie die Unterkante, damit Ihr Blickwinkel 90° zum Bildschirm aufweist. Dies hilft den Augen, dass sowohl der obere wie auch untere Bereiche des Bildschirmes gut lesbar bleibt und so überall ungefähr der gleiche Blickabstand herrscht.
Bei einem senkrecht stehenden Monitor wird es für die Augen anstrengender, da der Blickabstand im oberen Bereich näher bei den Augen ist wie der untere Bereich.
Wenn Sie einen fixen Bildschirm haben, der sich nicht neigen lässt, können Sie auch einfach etwas Papier mehrmals falten und vorne unter den Bildschirmfuss legen. Vergewissern Sie sich, dass der Computermonitor weiterhin stabil steht.
Bildschirmdarstellung
Bei der Bildschirmdarstellung ist es für die Augen viel angenehmer mit einem hohen Kontrast, wie zum Beispiel schwarze Schrift auf weissem Hintergrund. Man nennt dies Positivdarstellung, wobei die Negativdarstellung mit einem dunklen Hintergrund und heller Schrift sich viel ermüdender auf die Augen auswirkt.
Es sollten zudem keine grellen Farben grossflächig verwendet werden und die Ausleuchtung des Monitors selber sollte so eingestellt sein, dass ein guter Kontrast gewährleistet ist.
Dennoch kann es vorkommen, dass die Augen nach langer Arbeit brennen. Dies ist jedoch oft darauf zurück zu führen, dass man zu konzentriert vor dem Bildschirm sitzt und mit den Augen dadurch zu wenig blinzelt. Um hier Abhilfe zu schaffen empfehlen sich regelmässige, kurze Pausen während des Tages und dass man ab und zu bewusst die Augen mehrmals zukneift.
Studien haben zudem gezeigt, dass die angezeigten Farben auf einem Monitor sogar Auswirkungen auf den Schlaf haben. So fördert die blaue Farbe zum Beispiel das Wachsein. Je mehr blau auf einem Monitor ist, desto weniger schnell wird man müde. Das heisst aber auch, wenn jemand kurz vor dem Schlafengehen auf einem blauen Bildschirm noch etwas arbeitet, dass er dadurch anschliessend Schwierigkeiten beim Einschlafen haben kann. Es empfiehlt sich vor dem Schlafengehen eher warmes Licht und keine Blautöne auf dem Computermonitor zu verwenden.
Anordnung bei mehreren Monitoren
Die ergonomische Fragestellung zur richtigen Anordnung bei mehreren Monitoren hängt hier von der Anzahl und Art der Bildschirme ab.
Wenn Sie mit zwei Bildschirmen arbeiten, sollten Sie beide direkt nebeneinander anordnen und auf die gleiche Höhe setzen. Die Form der Bildschirme sollte ein Halbrund sein, damit Sie immer den gleichen Sichtabstand haben. Die Auflösung empfiehlt sich bei beiden Monitoren identisch einzustellen, da dies die Augen weniger belastet.
Wenn Sie ständig mit zwei Monitoren arbeiten, setzen Sie sich genau in die Mitte, also dort wo sich die beiden Bildschirme berühren. Versuchen Sie sich während dem Arbeiten jeweils so auszurichten, dass Sie immer direkt in den aktiven Monitor schauen und sich so leicht mit Ihrem Bürostuhl etwas abdrehen oder wenn Sie stehend arbeiten, dass Sie sich bewusst mit dem ganzen Körper entsprechend ein paar Grad drehen.
Anders ist es jedoch, wenn Sie einen Hauptbildschirm haben und den zweiten Monitor, es kann dies auch ein Notebook sein, nur zwischendurch gebrauchen. In dieser Situation sollte der Hauptmonitor zentriert vor Ihnen positioniert werden und der zweite Bildschirm unmittelbar anschliessend auf einer Seite, so nahe wie möglich am Hauptbildschirm. Wenn Sie trotzdem zwischendurch länger auf dem zweiten Monitor arbeiten, so drehen Sie sich mit Ihrem gesamten Körper ab, so dass Sie frontal in den aktuellen Arbeits-Bildschirm schauen ohne unnatürliche Verdrehungen machen zu müssen.
Wenn der zweite Monitor ein Notebook ist, empfiehlt es sich sehr diesen auf einen Notebookständer zu stellen, damit auch hier die ergonomische Höhe des Monitors korrekt gewährleistet ist.
Es gibt Leute die mit mehr als zwei Monitoren arbeiten, beispielsweise in einem Überwachungsraum, an der Börse oder anderen Arbeitsbereichen, wo viele Informationen gleichzeitig zusammentreffen. Hier gilt ebenfalls die Monitore möglichst direkt nebeneinander oder übereinander anzuordnen. Spezielle Monitoren-Halter können dafür eine grosse Hilfe sein. Versuchen Sie sich beim Arbeiten mit mehreren Monitoren jeweils gut dem zu betrachtendem Monitor zuzuwenden. Sofern die Bildschirme übereinander sind und der Kopf dadurch unweigerlich mehr nach hinten gerichtet ist, würde sich eine Kopfstütze am Bürostuhl sehr empfehlen, um den Nacken bewusst zu stützen und zu entlasten.
Wie wird der Laptop positioniert?
Es ist ein grosser Fehler, dass viele Leute stundenlang direkt mit dem Laptop flach aufliegend auf dem Tisch arbeiten. Vor allem bei Studenten oder Personen die im Homeoffice arbeiten, ist diese nicht ergonomische Arbeitsweise leider sehr verbreitet. Die negativen gesundheitlichen Folgen, wie Nackenverspannung und Schulterbeschwerden sind dabei kaum zu vermeiden.
Ich empfehle jedem der mehr als eine Stunde pro Tag mit einem Notebook arbeitet, dass dieser an einen externen Monitor angeschlossen wird und so die Hauptarbeit auf dem externen Monitor stattfindet. Damit gewähren Sie sich im Handumdrehen die richtige Höhe des Computermonitors. In diesem Fall sollte auch eine externe Tastatur und externe Maus angeschafft werden. Da Bildschirme, Tastaturen und Mäuse nicht mehr alle Welt kosten, lohnt es sich absolut, um für eine ergonomische Arbeitsumgebung eine solche Investition zu tätigen, die Ihrer Gesundheit mit Sicherheit hilft.
Wer nur mit dem Laptop arbeiten will, ohne externen Bildschirm, sollte sich einen Laptophalter anschaffen. Auch hier gibt es geniale Lösungen für wenig Geld.
Achten Sie beim Platzieren des Laptops auf die gleichen Regeln wie bei einem normalen Bildschirm. Eine externe Tastatur und externe Maus werden hier ebenfalls notwendig, doch diese relativ kleinen Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Benefit, den Sie dadurch erhalten werden.
Wo werden die Arbeitsmittel positioniert?
Da Sie nun linear zum Bildschirm sitzen, sollten die Arbeitsmittel auch entsprechend ausgerichtet sein. Also auch die Tastatur direkt vor Ihnen, mittig platziert, damit Sie bequem tippen können. Die Maus sollte nicht zu weit aussen sein, damit sich Ihre Schultern nicht zu weit nach aussen verdrehen.
Wenn Sie zum Beispiel Dokumente als Vorlagen haben, stellen Sie diese möglichst auf einen Dokumentenhaltern und platzieren Sie diesen zwischen dem Monitor und der Tastatur, damit eine lineare Ausrichtung gewährleistet ist. Oftmals werden Dokument neben dem Bildschirm hingelegt, was jedoch schnell zu Verspannungen führt, da sich der Nacken dabei länger unnatürlich abdrehen muss.
Abschliessende Überlegungen
Nach meiner Erfahrung ist die ergonomische Fragestellung zur korrekten Bildschirmhöhe von zentraler Bedeutung und ein wichtiges Hauptthema in der Ergonomie!
Viele Menschen könnten sich so unzählige Leiden ersparen, wenn Sie die korrekte Höhe für Computermonitore respektieren würden. Meine Erfahrungen zeigen mir zudem, wie viele Leute von Kopfschmerzen befreit wurden, nachdem Sie nur Ihren Bildschirm etwas tiefer gesetzt hatten. Es ist beeindruckend welchen Einfluss die richtige ergonomische Höhe eines Monitors auf die Gesund der betreffenden Personen auswirkt und wie einfach dies konkret umzusetzen ist.
Oftmals erfahre ich auch, dass einige Leute Ihren Bildschirm dann schon einmal anpassen wollen, doch momentan haben sie keine Zeit dafür und es ist zu aufwändig die ganzen Türmchen und Verbauungen auf welchem der Monitor aktuell steht wegzuräumen. Ach ja, und dann kommt noch die gesamte Verkabelung dazu, die anders gelegt werden müsste…
Wenn ich selber bei diesen Personen vor Ort anwesend bin, lasse ich eine solche Entschuldigung nicht zu, sondern helfe direkt selber mit, um die richtige Höhe des Computermonitors einzustellen, auch wenn dies manchmal etwas Erstaunen auslöst und einige Veränderungen auf dem Arbeitstisch bewirkt. Entsprechend freut es mich danach zu hören, wie viel besser es den Betroffenen nach diesem «Umbau» ging. Deshalb kann ich Ihnen nur wärmstens empfehlen, gleich jetzt aktiv zu werden und Ihren Monitor auf die ergonomisch richtige Höhe einzustellen. Ihr Körper wird Ihnen darüber schnell dankbar sein.
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